Ein Rekord-Sommerregen hat in Teilen der österreichischen Hauptstadt Wien den Verkehr lahmgelegt. Straßen und Bahnstrecken wurden überflutet, eine Frau wurde von den Wassermassen erfasst und unter einen Bus gedrückt, wie die Einsatzkräfte berichteten.
Am Rande von Wien gingen mehr als 110 Liter Regen pro Quadratmeter nieder – der höchste Wert für einen Sommermonat in der 152-jährigen Messgeschichte, wie der Sender ORF berichtete. Neben Starkregen fiel auch Hagel in der österreichischen Hauptstadt.
Eine Fußgängerin stürzte im Bereich einer Bushaltestelle auf einer abfallenden Straße. Nach Angaben der Berufsfeuerwehr wurde sie vom Wasser davongetragen und unter einen stehenden Bus gedrückt. Feuerwehrleute hoben das Fahrzeug an und befreiten die Frau, sagte ein Feuerwehr-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Sie wurde in lebensbedrohlichem Zustand in ein Krankenhaus gebracht.
Die Feuerwehr rückte zu Hunderten Einsätzen wegen überfluteten Straßen und Wassereinbrüchen in Gebäuden aus. »Aufgrund dieser Gewitterfront, die vor allem über die inneren Bezirke gezogen ist, sind zahlreiche Einsätze für die Berufsfeuerwehr Wien abzuarbeiten. Es wurde auch die erhöhte Einsatzbereitschaft ausgerufen«, sagte Martin Hofbauer von der Wiener Berufsfeuerwehr dem ORF. Insgesamt habe es ab Nachmittag mehr als 450 Unwettereinsätze gegeben.
Die Feuerwehrleute seien vor allem wegen Wassereinbrüchen und überfluteten Fahrbahnen ausgerückt. Wegen der massiven Regenfälle war auch der Bahnverkehr auf einer städtischen Linie unterbrochen. Das Unwetter betraf nicht das gesamte Stadtgebiet.
Im Monat August regne es laut ORF im Durchschnitt insgesamt 68 Liter pro Quadratmeter. Der Allzeitrekord wurde demnach am 15. Mai 1885 aufgestellt: An dem Tag seien 139 Liter pro Quadratmeter gemessen worden.